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Kleintierkardio | Bludruckmessung

Blutdruckmessung

Eine Erhöhung des Blutdrucks (Hypertonie) kann nicht nur zur Schädigung des Herzens, sondern auch der Augen, Nieren und des Gehirns führen. Da verschiedene Erkrankungen eine Hypertonie verursachen können, sollte bei Verdacht eine Kontrolle des Blutdrucks erfolgen.  Ziel ist es, neben der Diagnose der Ursache, schnellstmöglich den Blutdruck zu senken, bevor er zu einer irreversiblen Beeinträchtigung der Organe führt.

Die Blutdruckmessung ist das wichtigste Diagnostikum um einen erhöhten Blutdruck (Hypertonie) objektiv erfassen zu können. Ein erhöhter Blutdruck ist in vielerlei Hinsicht gefährlich. So kann es an einigen Organen zu starken Schädigungen kommen:

Auge

Retinopathie/Choroidopathie, akute Blindheit, Einblutungen ins Auge, sekundäres Glaukom, Sehnervenschwellung

Niere

Fortschreiten einer chronischen Nierenerkrankung, Nierenversagen

Gehirn

Encephalopathie/Hirnschlag, zentralnervöse Symptome

Herz und Gefäße

linksventrikuläre Hypertrophie, Arrhythmien, Herzversagen


Wird ein erhöhter Blutdruck festgestellt, ist der nächste Schritt die Diagnostik der Ursache. Auszuschließen ist zunächst, ob der erhöhte Blutdruck – gerade, wenn es sich um eine grenzwertige Erhöhung handelt – durch die Nervosität des Tieres in der Praxis hervorgerufen wird. Vor allem Katzen können durch den Transport und die ungewohnte Umgebung in der Praxis äußerst aufgeregt sein. 

Ist die Hypertonie reproduzierbar, wird mit der Diagnostik nach der organischen Ursache begonnen. 


Ursachen für eine Blutdruckerhöhung:

  • Folgende Ursachen sind bei Hund und Katze am häufigsten beschrieben:

  • Chronische Nierenerkrankung (CNI) – Hund und Katze

  • Akute Nierenerkrankung (ANI) – Hund

  • Hyperadrenokortizismus (Überfunktion der Nebennierenrinde) – Hund                                  

  • Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse) – Katze

  • Diabetes mellitus (Blutzuckerkrankheit) – Hund

  • Phäochromozytom (Tumor des Nebennierenmarks – Hund und Katze (seltene Erkrankung)

  • prim. Hyperaldosteronismus (Erhöhte Produktion von Aldosteron)  – Katze (seltene Erkrankung)

  • idiopathisch (Ursache nicht nachweisbar)


Therapie:
Der schnelle Beginn mit der Therapie der Ursache sowie der Hypertonie ist, gerade, wenn es schon zu Symptomen gekommen ist, essentiell. Bei Katzen, die häufiger unter einer Augenbeteiligung (akute Blindheit) leiden, kann eine schnelle Senkung des Blutdrucks innerhalb von 48 Stunden nach dem Beginn der Blindheit unter Umständen die Sehfähigkeit sogar wieder herstellen. 

Medikamente, die für eine Blutdrucksenkung eingesetzt werden können, stammen aus der Gruppe der ACE-Hemmer (z. B. Ramipril, Benazepril etc.) und der peripheren Kalzium-Kanal-Blocker (Amlodipin).

Regelmäßige Kontrollen, vor allem zu Beginn der Therapie (wöchentliche Kontrolle), ermöglichen die optimale Einstellung des Blutdrucks.
 

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